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Joint Venture China, Tochtergesellschaft (WFOE) oder Hybrid?

Von Frank-Christan Raffel

Seit 1997, damals mit einer breit angelegten Studie in Kooperation mit den Außenhandelskammern Hong Kong und Shanghai, untersucht und gestaltet Frank-Christian Raffel die Strategie und Unternehmensform von europäischen Unternehmen in China und Südostasien.

Es ist bemerkenswert, wie oft wir selbst heute, im Jahr 2025 die Frage hören: „Darf ein ausländisches Unternehmen überhaupt eine Tochtergesellschaft in China gründen, oder ist ein Joint Venture mit chinesischem Partner vorgeschrieben?“.

Die Antwort in Kürze:

Bis auf wenige Ausnahmen ist eine 100% Tochtergesellschaft erlaubt. Die Ausnahmen werden von Chinas Regierung sukzessive reduziert

Bis 2020 waren Joint Ventures mit erheblichen Problematiken hinsichtlich der Corporate Governance für den ausländischen Partner behaftet, weshalb die WFOE (100% Tochtergesellschaft) das alleinig probate Modell war. Seit der umfassenden Novelle des „Foreign Investment Laws“ in 2020 sind die vormaligen Problematiken eines JV allerdings gestaltbar.

Inzwischen lautet die Frage weniger: was ist erlaubt? Sondern vielmehr: was ist strategisch vom Unternehmen gewollt?

Der globale Trend zur Regionalisierung der Wertschöpfung ist in China ausgeprägt wahrnehmbar und von der Regierung gefördert. Unter diesem Trend und unter Berücksichtigung weiterer Aspekte hat MRL Advisors ein Hybrid-Modell entwickelt und bereits erfolgreich umgesetzt, das die Vorteile eines Joint Ventures mit einem lokalem Partner und die Vorteile einer eigenen Tochtergesellschaft vereint – und das ohne die jeweiligen Nachteile:

  • Strategische Kontrolle des Set-ups in China beim IP-Owner (i.d.R. Hersteller in Europa)
  • Einbindung eines lokalen Partners mit Netzwerken und Commitment.

Selbstverständlich ist je nach spezifischer Ausgangssituation und Zielsetzung das geeignete Modell für China individuell zu gestalten und umzusetzen. Allerdings: Insbesondere für mittelständische Unternehmen mit begrenzter Ressourcenausstattung oder für Unternehmen mit hohem Potenzial aus lokalen Netzwerken hat das Hybrid-Modell viele Vorteile.

Für weitere Information halten wir bei MRL Advisors in München ein Diskussionspapier für Interessenten zum Abruf bereit.

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